Nach dem Grenzübertritt besuchen wir zuerst die Stadt Jaca mit ihrer aus dem 16. Jh. stammenden, fünfeckigen Zitadelle. Die Festungsanlage ist von einem trockenen
Graben mit einer Länge von rund einem Kilometer umgeben. Und natürlich wollen wir an unserem ersten Abend in Spanien ein paar Tapas geniessen. Weiter geht's ins Valle de Hecho. Zuhinterst im Tal
übernachten wir auf einem tollen Campground und machen eine Rundwanderung zum Ibón d'Acherito, einem auf 1'875 M.ü.M. gelegenen Bergsee. Eine grandiose Natur sowie die ersten Geier erwarten uns.
Zudem finden wir versteinerte Muscheln. Die Gemse auf dem Foto hinter dem fliegenden Geier sahen wir erst zu Hause bei der Durchsicht der Foto-Ausbeute...
Der erste Stopp in Navarra ist beim prachtvollen Castillo de Javier aus dem 10. Jh. Hier wurde im Jahr 1506 der Schutzpatron von Navarra geboren. Dann erleben wir ein Highlight: Im Foz de Lumbier, einem 2.6 Kilometer langen Schluchtwanderweg, können wir viele Gänsegeier bei ihren Manövern beobachten. Einst rollten hier Züge durch die Schlucht. Auf der Weiterfahrt stoppen wir bei der Kirche Santa María de Eunate aus dem Jahre 1170. Diese gilt als Juwel romanischer Kunst. Bei den Markierungen auf den Steinen handelt es sich um Zeichen der Steinmetze, welche ihren Lohn aufgrund der Anzahl der bearbeiteten Steine erhielten.
Und dann campieren wir in Estella-Lizarra, fahren mit dem Bus zurück nach Puente la Reina und wandern eine knapp 20 Kilometer lange Teiletappe des Jakobweges
(Camino de Santiago). "Buon Camino", heisst es immer wieder, wenn man Pilgern auf ihrer Reise begegnet. Die Jakobsmuschel zeigt den Weg von Etappe zu Etappe.
Auf der Weiterfahrt besuchen wir das Kloster Irache aus dem 10. Jh., ein ehemaliges Benediktinerkloster und im Mittelalter eine wichtige Pilgerherberge. Die Kirche ist teils gotisch, teils romanisch gebaut und war ein absolutes Highlight unserer Reise. Zum Areal gehört auch die Bodegas Irache mit ihrem Fuente del Vino (Weinbrunnen).
Wir lesen uns die Stadt Haro aus, wo wir den Tempranillo degustieren wollen. Haro gilt als Weinhauptstadt in der Rioja Alta und beheimatet unzählige Bodegas. Die Lage am Fluss Ebro war ursprünglich ideal zur Verschiffung des Weins. Es heisst, dass Haro die erste spanische Stadt mit Elektrizität war (gleichzeitig mit Paris und London).
Wir besuchen die Bodegas Manzanos, ein familiengeführtes Weingut inmitten der Altstadt an der Calle las Cuevas. Es handelt sich um das älteste Weingut in Haro mit Ursprung im Jahr 1890. Die Produktion ist auf 5 Stockwerken vertikal angesiedelt, was die Arbeitsschritte von Anlieferung auf dem Dach bis zur Lagerung im Keller optimiert. Bodegas Manzanos lässt ihren Gran Reserva 3 Jahre im Fass und 8 Jahre in der Flasche reifen.
Santillana del Mar ist eines der besterhaltenen, sorgsam restaurierten Städtchen Spaniens. Santillana war im Mittelalter ein vielbesuchter Wallfahrtsort sowie auch Grafschaftsstadt und Adelsresidenz. Viele der Herrenhäuser stammen aus dem 16. Jh. Und dann sehen wir schon das erste Mal den Atlantik. Unser Campground liegt ideal in der Nähe des schönen Playa Oyambre und in Velodistanz zu San Vicente de la Barquera.
Die darauf folgenden 10 Tage werden für uns zu einem weiteren Highlight: im Parque Nacional de los Picos de Europa, einem Kalkstein-Massiv innerhalb des
Kantabrischen Gebirges. Der Park erstreckt sich über drei Regionen, welche wir alle abklappern. Wir starten im östlichen Teil, besuchen Potes und wandern oberhalb von Fuente Dé. Die Seilbahn
befördert uns auf 1'823 M.ü.M. und wir starten eine Rundwanderung durch die grandiose Berglandschaft.
Der zentrale und der westliche Teil der Picos de Europa liegen in Asturien. Als nächstes stoppen wir in Las Arenas und fahren mit den Velos hinauf nach Sotres. Eine
ganz tolle Strecke und landschaftlich ein Genuss. Auf der Weiterfahrt in den westlichen Teil des Parks sehen wir noch den Naranjo de Bulnes in voller Pracht, das Wahrzeichen der Picos. Wir
übernachten auf dem Stellplatz in Cangas de Onís und nehmen den Bus hinauf zu den Lagos de Covadonga. Mit einer Wanderung schliessen wir die tolle Zeit in diesem Nationalpark ab.
Unsere Reise geht zurück an den Atlantik nach Celorio, wo wir auf eine schöne Küsten- und Strandlandschaft treffen.
Den Abschluss in Spanien machen die beiden Städte Bilbao und Donostia-San Sebastián. Besonders San Sebastián hat es uns angetan. Die Kombination von drei (!)
Stadtstränden, toller Architektur und unglaublich vielen, originellen Tapas Restaurants ist einzigartig und ganz bestimmt eine Rückkehr wert. Wir haben es auch genossen, Inaki nochmals zu treffen
und durch ihn die baskische Kultur näher kennen zu lernen.
Zwischen den beiden Städten haben wir das ehemalige Kloster San Juan de Gaztelugatxe besucht. Eine imposante Steinbrücke führt zur Insel. Und dann erklimmen wir die
rund 240 in den Fels gehauenen Treppenstufen hinauf zur Einsiedelei. Die kleine Kirche datiert aus dem 10. Jh. und wurde zu Ehren Johannes des Täufers gebaut. Die Anlage diente im 12. und 13. Jh.
vermutlich dem Templerorden als Rückzugsort und wurde später von Eremiten bewohnt.