Die Fahrt Richtung Grand Canyon war wenig abwechslungsreich, bis wir auf einen kurzen Abschnitt der Route 66 einbogen. Und da war es wieder, dieses
ursprüngliche Amerika, das uns so gut gefällt. Natürlich mit all dem Kitsch, der eben kein Kitsch ist und dazugehört... Und wir sind uns einig: eine nächste Velotour muss unbedingt wieder quer
durch dünn besiedeltes, ursprüngliches Gebiet führen mit wenig Verkehr.
Der Grand Canyon lag auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, Page. So sind wir der Südkante des Canyons entlang gefahren, haben uns dann aber vor allem auf den
Horseshoe Bend gefreut, durch welchen sich der Colorado River hufeisenförmig windet.
Bei den Antelope Canyons im Navajo-Nation-Reservation haben wir uns für den Canyon X entschieden. Dieser besteht aus zwei Canyons, der eine mit V-Shape- und der andere mit A-Shape-Felsformationen. Die Canyons wurden vom Antelope Creek gebildet. Durch die Erosion des roten Sandsteins haben sich aussergewöhnliche Formen gebildet und mit dem einfallenden Licht ergeben sich wunderschöne Farbspiele. Leider gibt es die Top-Fotos mit dem senkrechten Licht nur in den Sommermonaten. Aber es war auch so wunderschön.
Das aus Werbung und Filmen bekannte Monument Valley war definitiv ein Highlight der Rundreise. Das Valley ist eine Hochebene auf dem Colorado-Plateau und ist bekannt für seine Tafelberge, Felstürme und -nadeln. Es liegt ebenfalls innerhalb des Navajo-Nation-Reservation. Die rötliche Farbe resultiert aus dem Eisenoxid, das in den Gesteinsschichten enthalten ist.
Hier haben wir auch die interessanten Details zu den 'Navajo-Code-Talkern' erfahren: Im 2. Weltkrieg wurden Navajo's als sogenannte Code-Sprecher eingesetzt. Militärische Anweisungen wurden durch sie in ihre Muttersprache übersetzt und als Verschlüsselungsmethode verwendet. Die Navajo-Sprache ist so komplex und so abweichend zu unserer Sprache, dass sie nicht dechiffriert werden konnte. Es wird gesagt, dass der Krieg schlussendlich nur dank dieser Code-Talkern gewonnen werden konnte.
Auf dem Weg aus dem Monument Valley Richtung Moab passierten wir noch den langen Strassenabschnitt, auf welchem 'Forrest Gump' im Film mit seinem 3-jährigen Lauf aufgehört hat.